Fonte della Valle - Genuss im Land der Sibilla

In den Sibillinischen Bergen, um genau zu sein in deren Herzen, nämlich in Montefortino, befindet sich das Restaurant Fonte della Valle. Wer es nicht kennt, wird es vermutlich nicht finden, denn es liegt versteckt ein paar Stufen hinunter bei der Tankstelle, die sich kurz vor der Abzweigung nach Madonna dell’Ambro und hinauf nach Montefortino befindet. Nur ein Schild über dem Eingangsbereich, wo die Stufen hinabführen, zeigt seinen Platz an.

Nun sollten Sie aber nicht davon ausgehen, dass es aufgrund seiner Lage etwas für ein Sandwich, im Vorbeigehen zu genießen, sei. Die Montefortinenser und alle hier Beheimateten wissen, wohin sie gehen müssen, um sich kulinarisch verwöhnen zu lassen. Es gilt auch hier die Regel wie bei allen guten Restaurants: gehe zum Essen, wo die Einheimischen essen.

In der Tat fühlt man sich bereits nach dem Eintreten wohl. Eine warme Gastlichkeit und ein freundliches Willkommen mit Lächeln – was heutzutage ja nicht immer anzutreffen ist – begrüßen den Besucher. Der junge Mann, der dem Gast ein wirkliches Gefühl von Herzlichkeit entgegenbringt ist Stefano, der Sohn der Besitzerin, so wie hier alles familiengeführt ist.

In der Küche schwingt die Hausherrin Beatrice das Zepter und das mit Liebe. Die Portionen, die sie auffahren lässt sind reichlich und einfach köstlich. Es spielt eigentlich keine Rolle, was man bestellt und ob man überhaupt eine detaillierte Bestellung aufgibt, die Hausherrin versorgt und umsorgt den Gast mit den leckersten Gerichten. Dabei ist zum großen Teil alles aus dem hauseigenen Anbau, die Pasta ebenfalls hausgemacht, die Gemüse und Salate nach Saison, damit nichts auf den Tisch kommt, was schon wochenlang vorher irgendwo auf dieser Welt seine Reise nach Montefortino angetreten hat.
In der Zeit der Trüffel ist es ganz klar, dass diese auf den Tisch kommen. Dass diese aus den Sibillinen kommen ist ebenfalls logisch. Ein Trüffelsucher beliefert das Restaurant mit seinen Funden.

Am Abend kann der Gast seine Wahl auch noch auf Pizza ausdehnen, denn Stefano ist ein ausgebildeter Pizzabäcker. Bekanntlich ist eine gute Pizza fast eine Wissenschaft für sich – hier hat sie jedenfalls schon den Doktortitel!

Es ist die Küche ohne Schnörkel, so wie das in den Marche meist der Fall ist, und diese stellt die Basis in den Vordergrund, nicht alle möglichen Gewürze und Verzierungen, die den Eigengeschmack der Speisen verfälschen.
Die Gerichte werden natürlich von einem Wein der Gegend begleitet, einem Rosso Piceno oder Rosso Piceno Superiore oder einem Weißen, einem Falerio oder Pecorino, um nur einige zu nennen. Selbst hier kann man nichts falsch machen, wenn man den Hauswein in der Karaffe bestellt.

Das Restaurant selbst ist mit seinen ca. 80 Plätzen gerade in der Größe, wo es behaglich ist. Die Preise sind sehr moderat und runden das Bild von einem gelungenen Mittag-oder Abendessen angenehm ab.
Schlimm nur, dass sie auch das Gewicht nicht gerade reduzieren, denn es wäre ein schlimmer Fehler, wenn man sich nicht durch das ganze Menü kämpfen würde.

Ristorante Pizzeria "Fonte della Valle" di Beatrice e Stefano
Montefortino