Die Hügellandschaft der Marken - der Saphir

Das Herzstück der Marche ist eine Hügellandschaft, die an einen Fleckerlteppich erinnert.
Zwischen Küstenstreifen und Hochgebirge liegt die liebliche Hügellandschaft der Marken, wie ein grüner Saphir. Sie wurde von vielen Schriftstellern gepriesen wegen der unglaublichen Harmonie, die von ihren sanften Wellen ausgeht.

Von oben betrachtet wirken die Felder und Olivenhaine, die Wiesen und die Weinberge wie einfach ausgegossen, hier ein dreieckiges Stück bearbeitetes Land, hier ein paar Reihen Olivenbäume – mitten drin vielleicht ein paar Bäume, die der Bauer lieber umfährt als sie einfach niederzumachen, weil sie bei der Ernte stören. Die im Gebirge entspringenden Flüsse wie Aso, Menocchia, Tesino oder Tronto durchziehen mit ihren Läufen die Hügellandschaft und tragen in deren Tälern zu reichen Ernten bei.

 

Montedinove

Türportal in Montefiore del Aso

Auf den Anhöhen, mitten im kultivierten Land, haben die Gutsbesitzer ihre „case coloniche“ errichtet, ihre Höfe, die weit ausladend und imposant wie kleine Festungen wirken. In früheren Zeiten beherbergten sie im Erdgeschoss das Vieh, der erste Stock diente als Wohnraum und unterm Dach hatten die Tauben ihr Zuhause.

Auf den Hügelkämmen reihen sich die kleinen Orte wie Wachposten aneinander. Von weitem sieht der Besucher ihre Türme oder Stadtmauern. In der Tat waren sie auch, jede für sich, als Städte der Verteidigung gedacht. Die Städte hatten im Mittelalter – und auch schon lange davor – ihre eigenen Rechtssprechungen, ihre eigenen Gesetze. Sie hatten sich zwar immer entweder dem Papst oder dem Kaiser zu beugen, aber der Rest war Angelegenheit jeder einzelnen Kommune.